Die Shootings mit Janin sind immer wieder einzigartig und ziemlich cool. Für unser letztes Shooting machten wir uns auf den Weg nach Wilhelmshaven. Dort angekommen schlenderten wir planlos durch die leeren Gassen Wilhelmshavens. Ab und an blitzte die Sonne durch den wolkenverhangenen Himmel. Recht flott hatten wir ein paar schicke Gegenlichtaufnahmen im Kasten. Ich liebe bekanntlich richtig anständiges Gegenlicht – deshalb bin ich auch ein absolutes Sommerkind. Aber leider verschwand die Sonne wieder hinter einer dicken Wolkendecke und die Dämmerung setzte langsam aber beständig ein. Die Bürgersteige der Nordsee Metropole klappten sich im Schneckentempo ein (die gefleckte Weinbergschnecke erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 0,047 km/h.) und die Straßen waren nun wirklich menschenleer. Eine Zeitung wehte im Wind über die verwaiste und bröckelige Straße und eine Möwe lachte neckisch auf uns herab. Wir liefen die Straßen entlang und blicken in einige scheinbar verlassene und vollgemüllte Hinterhöfe. Insgeheim fragte ich mich noch, wann es hier das nächste mal brennt bei all dem Unrat. Wir setzten unseren Fußmarsch fort und der ein oder andere Mercedes ballerte mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit durch die Straßen. Wenig später waren die Motorengeräusche verstummt. Stattdessen hörte man nun Martinshorn.
Aber ich drifte hier nun immer weiter ab vom eigentlichen Thema! Es wurde dunkel und wir entdeckten ein schickes Sofa – mitten auf dem Gehweg. Was hatten Janin und ich wieder für ein Glück! Schnell die ISO hochgedreht, ein paar Fotos geschossen und ab zum Auto. Auf dem Weg zur Autobahn mussten wir noch quer durch Wilhelmshaven fahren, da eine Straße durch die Polizei gesperrt wurde. Am nächsten Tag habe ich dann erfahren, dass ein Schuppen in einem Hinterhof gebrannt hat. Es gab übrigens keine Verletzen. Nun wünsche ich euch viel Spaß beim Begutachten der Fotos.
